Revitalisierung der Triftanlage beginnt

Die Marktgemeinde investiert heuer rund 80.000 Euro in die Revitalisierung der einzigen noch in dieser Form erhaltenen Triftanlage Österreichs. Die Arbeiten beginnen voraussichtlich Mitte Februar.

Die Bezirkshauptmannschaft Feldkirch hat grünes Licht für das Entfernen nicht standortgerechter Bäume beim Triftgelände an der Frutz gegeben. „Die Arbeiten beginnen in den nächsten Tagen, noch rechtzeitig vor der Vogelbrut. Wir legen Wert darauf, den Baumbestand möglichst zu schonen und nur die absolut notwendige Auslichtung durchzuführen. Besonders wichtig ist für uns, dass zwei alte Weidenbäume beim Muntliger Steg erhalten bleiben“, sagt Josef Bechtold vom Verein „KulturGut Trift“.

Neuanlage des Rundwegs
Ebenfalls noch im Frühjahr 2017 wird die Neuanlage des Rundwegs erfolgen. Dazu gehören eine neue Wegführung ebenso wie der Einsatz moderner Lehrsysteme, um SchülerInnen das Wissen über die Arbeit an der Triftanlage als Relikt einer verflossenen Arbeitswelt näherzubringen. Durchgeführt werden die Baumeisterarbeiten von der Firma Keckeis aus Rankweil, die Entfernung der Bäume übernimmt der Forstunternehmer Bernd Ranninger aus Zwischenwasser. Über die Hälfte der für 2017 veranschlagten Kosten werden als Projekt der Leader-Region Vorderland-Walgau-Bludenz gefördert.

Weitere Maßnahmen
Bis zum Jahr 2020 sind weitere Maßnahmen geplant: Die Sanierung der sogenannten Läden (Bauwerke zur Regulierung von Wasser), die Entfernung von altem Schüttmaterial und die Erneuerung des mittlerweile desolaten Rechens am Muntliger Steg. Eine langfristige Überlegung ist zudem, bei entsprechender Wasserführung Schau-Flözen für Besucher durchzuführen.

Denkmalschutz
Das Triftgelände könnte außerdem bald unter Denkmalschutz gestellt werden. Zumindest lässt das Sachverständigengutachten des Bundesdenkmalamts darauf schließen. Zitat: „Die Triftanlage ist ein anschauliches und seltenes Dokument der Holzbringung und somit der Wirtschaftsgeschichte Vorarlbergs und Österreichs.“

Verein „KulturGut Trift“
Der Verein „KulturGut Trift“ wurde 2015 auf Initiative der Marktgemeinde Rankweil und des Alt-Bürgermeisters Hans Kohler gegründet. Durch die Revitalisierung der Triftanlage soll deren geschichtliche Bedeutung erhalten und der Bevölkerung näher gebracht werden. Der Verein kümmert sich um sämtliche Arbeiten und die notwendigen Behördenverfahren, welche zur Revitalisierung erforderlich sind. Die Gründungsmitglieder des Vereins sind Personen, die auf unterschiedliche Weise mit der Triftanlage verbunden sind: geschichtskundige Rankweiler sind ebenso dabei wie Anrainer, Förster oder Handwerker.

Triften an der Frutz
Die Triftanlage diente vor allem dem Transport von ungebündeltem Rohholz auf dem Wasser. Lange Zeit konnte die waldreiche Umgebung Rankweils aufgrund von fehlenden Zufahrtswegen nur durch den flözbaren Wildbach Frutz bewirtschaftet werden. Zudem war Wasser das einfachste und kostengünstigste Transportmittel.

­Mehr Informationen unter  https://kulturguttrift.jimdo.com