Hirschflözer - Übernamen Rankweils
Wenn in früheren Jahren am ersten Septembersonntag auf dem Liebfrauenberg „Kilbi“ gefeiert wurde, kamen viele Menschen der näheren und weiteren Umgebung nach Rankweil.
Dabei war es offenbar Tradition, diesen einen Hirsch als Kilbibraten anzubieten. „Tradition“ war offenbar auch, dass an diesem Tag nicht selten Regenwetter herrschte. Dies sollen nun findige Rankler gerne ausgenutzt haben, um den erlegten Hirsch mit Hilfe der Frutz ins Tal zu befördern. Damit konnte auch leicht deutlich gemacht werden, dass der Hirsch nicht gewildert wurde, sondern aufgrund des schlechten Wetters oder Hochwassers in der Frutz gelandet war.
Da bei einem solchen Schlechtwetter mitunter auch viel Holz im Wasser war, kam es immer wieder mal vor, dass der Hirsch unter dem Holz begraben wurde und die Kilbi verpasste. Dafür verbreitete er mit der Zeit Verwesungsgerüche, die den über den Muntliger Steg Richtung Liebfrauenberg pilgernden Vorderländern natürlich nicht verborgen blieben. Mit dem stechenden Geruch in der Nase war es dann nicht mehr weit, die für das leibliche Wohl ihrer Gäste besorgte Rankweiler verwegen „Hirschflözer“ zu schimpfen.